Von der Untersuchung bis zur erfolgreichen Behandlung

Die Gefäßmedizin umfasst die Diagnostik und Therapie aller Erkrankungen der Blutgefäße.
Diese umfassen im Wesentlichen Erkrankungen der Arterien und der Venen.

Gefäßmedizin

Die häufigste arterielle Erkrankung ist die „Atherosklerose“, also die Verkalkung der Gefäße.

Diese kann prinzipiell in allen Regionen des Körpers auftreten. Die häufigsten Manifestationen sind aber die „peripher arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)“ der Beine, die sich häufig als Schaufensterkrankheit zeigt. Auch kann sie eine Durchblutungsstörung der Halsschlagadern verursachen, die im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führen kann und zu einer „koronaren Herzerkrankung (KHK)“, die einen Herzinfarkt verursachen kann. Eine weitere Manifestation der Atherosklerose kann paradoxerweise zu einer Erweiterung von Gefäßen (Aneurysma) führen. Hier ist häufig die Bauschlagader (Aorta) betroffen.

Auch Blutgefäße können sich entzünden. Die sogenannte „Vaskulitis“ ist häufig schwer zu diagnostizieren, nicht zuletzt weil die Symptomatik oft sehr diffus und wenig spezifisch ist.

Die Diagnose einer pAVK zu stellen ist schon deshalb wichtig, weil mit dieser Erkrankung in ca. 2/3 Fälle auch andere Gefäßabschnitte betroffen sind, in denen eine Durchblutungsstörung potentiell unmittelbar lebensbedrohend sein können.

Eine pAVK kann mithilfe der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und einfacher gerätetechnischer Untersuchungen gestellt werden, die wir in unserer Praxis anbieten.

Diese sind im Einzelnen die Messung der Verschlussdrücke und die ultraschallgestützte Untersuchung der Beinarterien.

Das Bild zeigt oben die Anatomie der Oberschenkelarterie mit farbig dargestelltem Blutfluss, und unten die sogenannten „Hämotachygramme“ die den „Character“ des Blutflusses anzeigen.

Die Arterien am Hals versorgen die Muskulatur des Gesichtes, vor allem aber das Gehirn mit Blut.

Eine relevante Störung der Durchblutung in diesem Bereich kann also zu einem Schlaganfall führen. Die rechtzeitige Erkennung von Verkalkungen in den Halsschlagadern ist also sehr wichtig.

Auch diese Diagnostik wird ultraschallgestützt durchgeführt und in unserer Praxis angeboten.

Das Bild zeigt oben die Anatomie der Halsschlagader mit farbig dargestelltem Blutfluss, und unten die sogenannten „Hämotachygramme“ die den „Character“ des Blutflusses anzeigen.

Ein Bauchaortenaneurysma ist eine weitere Manifestation der Atherosklerose.

Häufig bleibt diese Erkrankung unerkannt, da sie meist lange Zeit ohne Symptome bleibt.

Kommt es aber zu Symptomen, sind diese meist dramatisch und erfordern eine dringliche , bzw. notfällige Operation, bzw. Kathetereingriff.

Maßgebend für die Gefährlichkeit dieser Gefäßerweiterung ist deren Konfiguration, wie deren Ausmaß. Bei der Frau steigt die Rate an Komplikationen ab einem Durchmesser von 5 cm, beim Mann ab 5,5 cm sprunghaft an.

Da diese Erkrankung häufig in Vergesellschaftung anderer Atherosklerosemanifestationen Auftritt, ist die Suche („screening“) hierauf bei jeder anderen Atherosklerosemanifestation erforderlich, und ab dem 65. Lebensjahr generell empfohlen.

Unsere Praxis hält die für die Erstdiagnose notwendigen Ültraschallgeräte und das know how vor, diese Gefäßerkrankung zu erkennen. Bei einem kritischen Durchmesser müssen weitere Untersuchungen erfolgen. Sollte dies nötig sein, erfolgt die Überweisung an eine/n Röntgenarzt/ärztin („Radiologen/in“).

Das Bild zeigt oben die Bauchschlagader („Aorta“) im Querschnitt, mit einer Erweiterung auf ca. 4 cm.

Eine KHK kann unbehandelt zu einem Herzinfarkt führen, weshalb ihre frühe Diagnostik überlebenswichtig sein kann. Sicher kann die Diagnose der KHK nur durch eine Herzkatheteruntersuchung gestellt werden, aber es gibt Symptome und indirekte Untersuchungsverfahren (Ultraschall des Herzens, EKG, Belastungs EKG, bestimmte Laboruntersuchungen), die einen Hinweis auf das Vorliegen einer KHK liefern können. All diese Untersuchungen bieten wir im Rahmen unserer Versorgung an, wobei wir einige (Ultraschall des Herzens, Belastungs EKG) leider nur für Selbstzahler und Privatpatienten anbieten dürfen.

Sollten in einer oder mehrerer dieser Untersuchungen Auffälligkeiten gefunden werden, erfolgt die Überweisung an eine/n Facharzt/ärtzin für Herzmedizin („Kardiologie“).

Vaskulitiden können alle arteriellen Gefäße betreffen und werden wegen der häufig schwer zu fassenden und unspezifischen Symptomatik nicht oder erst spät erkannt.

Zudem sind Vaskulitiden recht selten.

An den Gefäßen kommt es dann häufig zu einer Verdickung der Gefäßwand durch entzündungsbedingte Wassereinlagerungen.

Die betroffenen Gefäße können von der größten Arterie, der Hauptschlagader („Aorta“), bis hin zu den kleinsten Gefäßen, z.B. in Niere oder Gehirn reichen.

Entsprechend unterschiedlich können die Symptome sein.

Sie reichen von Schmerzen, die denen einer Durchblutungsstörung ähneln, über Kopfschmerz, Müdigkeit, Leistungs- und Gewichtsabfall, bis hin zu unerklärlichem Fieber.

Nun hat nicht jeder Patient mit diesen Symptomen eine Gefäßentzündung. Sollten sie jedoch ohne anderweitige Erklärung auftauchen, muss an eine Gefäßentzündung gedacht werden.

Einige dieser Erkrankungen können direkt ultraschallgestützt nachgewiesen werden, andere zeigen Veränderungen in bestimmten Laboruntersuchungen.

Wir bieten die hierfür notwendigen Labor-, und Ultraschalluntersuchungen an.

Im Zweifelsfall bedarf es weiterer Bildgebung, für die wir Sie dann an einen Radiologen/in oder Nuklearmediziner/in überweisen.

Das Bild zeigt die Anatomie der Schlagader des Armes mit dunkler Verdickung der Gefäßwand, als Ausdruck einer entzündlichen Wassereinlagerung („Ödem“).

Die häufigsten Erkrankungen, die einer sofortigen Diagnostik bedürfen, sind die Verstopfung der tiefen Venen („Thrombose“).

Auch diese Gefäßerkrankung kann prinzipiell in allen Regionen des Körpers auftreten, die mit Abstand häufigste Manifestation ist jedoch die Thrombose der Beinvenen.

Durch die Bildung eines Blutgerinnsels in der Vene verstopft diese und es treten die typischen Beschwerden auf.

Diese sind in der Regel die Schwellung der betroffenen Extremität, unter Umständen Schmerzen – vor allem auf Druck – und ggf. die rötlich, bläuliche Verfärbung der Haut, die jedoch nur selten auftritt.

Unbehandelt kann die Thrombose eine Lungenarterienembolie auslösen. Hierbei löst sich ein Teil des Blutgerinnsels und wird mit dem Blutfluss in die Lunge gespült, wo es dort venöse Gefäße verstopft. Dies führt in aller Regel zu akut einsetzender Atemnot, trockenem Husten, Schwindel oder gar Bewusstlosigkeit.

Die Verdachtsdiagnose einer Thrombose muss also sofort abgeklärt werden. Wenn Sie selbst unter diesen Symptomen leiden, suchen Sie umgehend eine/n Gefäßarzt/ärztin auf!

Außerhalb der Öffnungszeiten einer Praxis, besuchen sie die nächstgelegene Rettungsstelle eines Krankenhauses.

Die Thrombose wird ultraschallgestützt diagnostiziert, ein Verfahren, das in unserer Praxis mit hoher Expertise angewendet wird.

Risikofaktoren für eine Thrombose sind eine über längere Zeit eingeschränkte Bewegung wie bei krankheitsbedingter Bettlägerigkeit. Aber auch schon vergleichsweise kurze sogenannte „Immobilisationen“ wie eine lange Autofahrt oder Flugreise kann zum Entstehen einer Thrombose führen.

Das Bild zeigt die untere Hohlvene des Körpers im Längsschnitt, mit einer ausgeprägten Thrombosierung.

Wenn die Diagnose einer Thrombose gestellt wird, erfolgt bei uns die Therapie nach den aktuellen Leitlinien. Doch mit der Therapie der Thrombose alleine ist es nicht getan.

Wichtig ist die Klärung der Frage, wie es zu der Thrombose kommen konnte.

Hierzu gehört die Abklärung ggf. vorliegender Risikofaktoren. In Einzelfällen kann auch ein sogenanntes „Thrombophiliescreening“, also die Suche nach der Neigung Thrombosen zu entwickeln, gehören. Dieses führen wir in unserer Praxis durch und informieren Sie fachgerecht über sich ggf. daraus ergebende Konsequenzen.

Ein Schwerpunkt unserer Praxis liegt auf der Verhinderung von Gefäßkomplikationen bei anderen Grunderkrankgungen.

Diese – vor allem zur Atherosklerose führenden – Erkrankungen sind das Rauchen, der Diabetes, eine Fettstofwechselstörung oder ein Bluthochdruck.

Diese Risikofaktoren behandeln wir auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Vor allem in der Behandlung des Diabetes mellitus liegt unser Augenmerk auf der Behandlung dieser Erkrankung mit neuen Antidiabetika zur Verhinderung von Komplikationen.

Die Behandlung des Rauchens ist natürlich schwierig, da es sich hier um eine Suchterkrankung handelt, deren Behandlung den Willen und die Mitarbeit des Patienten erfordert. Unterstützend bieten wir hier die Akupunktur zur Rauchentwöhnung an, die in vielen Fällen gute Ergebnisse bei der Rauchentwöhnung zeigt (siehe „Akupunktur“).